Ein Gastbeitrag von Sylvana Kuhl, Kräuterpädagogin und Naturwanderungen aus St. Stefan, Österreich.

 
 
Die Kunst des Salbenrührens ist alt, manchmal wird sie auch als eine beinahe heilige Handlung beschrieben. Es wird oft vergessen, dass zum Salben selber machen keine komplizierten Geräte, keine teuren Rohstoffe oder chemische Zutaten notwendig sind. Du kannst einfache Salbe in deiner eigenen Küche herstellen.
 
 

1. Ursprünge der Salbenherstellung 

 

Ursprünglich wurden tierische Fette, wie etwa Schweinefett, Rinderfett und Ziegenfett oder auch Butter ausgelassen und zur Salbenzubereitung verwendet. Diese Rohstoffe haben bereits die richtige Konsistenz. Außerdem musste ein Salbenrezept einfach und praktisch sein, denn die Rohstoffe und die Hilfsmittel waren damals nicht in diesem Maße verfügbar wie es heute der Fall ist. Ich gehe davon aus, dass für den Hausgebrauch Salben aus einer oder maximal zwei Komponenten Standard waren. 

 
Heutzutage werden pflanzliche Öle bevorzugt, daher benötigst du für eine feste Salbe die Zugabe von Rohstoffen wie Kakaobutter, Sheabutter oder auch regionales Bienenwachs. Diese Zugaben haben zudem einen hautschützenden Effekt, spenden Feuchtigkeit und wertvolles Vitamin A.
 
 
 

2. Pflegende Salben einfach selber machen

 

Ein gutes Öl ist eine Basis-Zutat für deine Salbe. Viele Öle aus den Vorratsschränken kannst du nutzen. Diese Öle eignen sich besonders gut:

  1. Sonnenblumenöl
  2. Rapsöl
  3. Olivenöl
  4. Kokosfett
  5. Mandelöl
  6. Und das Wachs „Jojobaöl“
 

Die Öle sind in jedem Verhältnis unter einander mischbar. Bevor du beginnst, ist die Durchführung einer  Hautprobe ratsam. Teste dazu das Öl mit einigen Tropfen auf deiner Haut.

  • Wie fühlt sich das Öl an?
  • Wie riecht es?
  • Verbleibt ein Fettfilm?

 

 

3. Schritt für Schritt Anleitung wie du eine Salbe selber machen kannst


Du brauchst für die Salbenherstellung weder eine Feinwaage noch eine besondere Ausrüstung. Bienenwachs beispielsweise ist in jedem Verhältnis mit Öl mischbar. Wenn die Salbe flüssiger werden soll, kannst du 99% Öl und 1% Bienenwachs mischen. Den Anteil an Bienenwachs variierst du nach Belieben und erhältst eine Salbe mit der gewünschten Konsistenz.
 

Schritt 1: Vermische Öl und Bienenwachs

Wachs

Bienenwachs und Öl im Wasserbad


Erwärme das Öl und lass ein wenig Bienenwachs darin schmelzen, am besten in einem Wasserbad. 

Schritt 2: Erstarrungsprobe

fertig

Erstarrte Salbe

Entnehme mit einem Löffel oder einem Stäbchen ein paar Tropfen aus der Schmelze und lass diese auf einem kalten Teller auskühlen. Wenn die Tropfen erstarren, ist deine Salbe fertig. Wenn die Tropfen flüssig bleiben, musst du mit Bienenwachs nacharbeiten. 


Schritt 3: Die Feineinstellung
Nun kommt der Feinschliff bzw. die Feinstellung der Salbe. Wenn dir die Salbe zu flüssig ist, musst du die Salbe erwärmen und Bienenwachs hinzugeben. Wenn sie zu fest ist, kannst du noch etwas Öl beimengen. 

 

4. Grundrezept für eine Salbe

 

Als Basis für alle Salbenrezepte habe ich dir ein Grundrezept aufgeschrieben, das du mit der Zugabe ätherischer Öle und der Art deines Basisöls beliebig abwandeln kannst. Auch die Konsistenz kannst du für die unterschiedlichen Salbenarten anpassen. Für ein Lippenbalsam benötigst du eine festere Beschaffenheit, ein  Massageöl muss flüssig sein.

Basisrezept 

10 Teile Öl/Ölauszug
1-4 Teile Bienenwachs
max 3% ätherisches Öl
 
Mit 1 Teil Bienenwachs bekommst du eine gute streichfähige Salbe,
mit 4 Teilen einen festen Lippenbalsam.

Für etwa 50g Salbe würde das bedeuten:
40g Öl
4-16g Bienenwachs
1,8 g ätherisches Öl
 
 

5. Wie kommen die Wirkstoffe der Kräuter ins Öl?

 

Für die Wirkstoffkomponente einer DIY Salbe nutzt du entweder ein Kräuteröl oder die Zugabe von ätherischen Ölen. Natürlich kannst du auch beides kombinieren.
 
Hier zeige ich dir, wie du ein Kräuteröl herstellst, das du für die Salbenherstellung brauchst: 

Methode 1: Wenn du Zeit hast (Ruhezeit 2-4 Wochen)
Die (getrockneten) Kräuter werden in ein Glas gefüllt und mit Öl aufgegossen. Dabei müssen diese vollständig mit Öl bedeckt sein, damit sich kein Schimmel bilden kann. Danach lässt du das Glas 2-4 Woche ruhen. Du kannst das Glas auch auf die warme Heizung stellen. Durch die Wärme können sich die die öllöslichen Inhaltsstoffe gut aus den Kräutern lösen.  
 
Methode 2: Wenn es schnell gehen soll
Wenn du weniger Zeit hast, erwärmst du in einem Wasserbad das Glas mit den Kräutern inklusive des beigefügten Öles. Die genaue Anleitung für jede dieser beiden Methoden, dazu viele Tipps und Tricks findest du in meinem Beitrag über Ölauszüge auf meiner Homepage.

Das Kräuteröl ist die Grundlage für die unterschiedlichsten Salben wie:
  • Lavendelsalbe
  • Ringelblumensalbe
  • Gänseblümchensalbe
  • Löwenzahnsalbe
  • Johanniskrautsalbe 

 

6. Einarbeitung von ätherischen Ölen

 

Lavendel Salbe
 
 
1ml ätherisches Öl entspricht etwa 20 Tropfen. Bedenke aber, dass 1 Tropfen ätherisches Öl bis zu 30 Tassen Tee entspricht und viele ätherische Öle erst auf ihre individuelle
Verträglichkeit getestet werden müssen.
 

Das fertige Rezept für eine DIY pflegende Lavendelsalbe wäre also:

  • Für etwa 50g Salbe würde das in etwa bedeuten:
  • 40g Ölauszug
  • 4g Bienenwachs
  • 20 Tropfen ätherisches Lavendelöles (wie Lavendel wirkt, kannst du hier nachlesen)

 

 

7. Über Sylvana Kuhl

 

Sylvana Kuhl

Ich bin Sylvana Kuhl, der Mensch hinter der Seite Rabenkräuter.at. und ich bin
Kräuterpädagogin aus Überzeugung, die Arbeit in der Natur ist meine Leidenschaft.

In meinen Workshops, Kräuterwanderungen und Blogbeiträgen zeige ich den Menschen wie
wertvoll die Gaben der Natur für uns sind und wie wir sie nachhaltig für uns Nutzen können.
 
Dabei möchte ich den Menschen beibringen:

  • Anhand welcher Merkmale wir heimische Wildpflanzen sicher bestimmen können.
    Wie wir regionalem Kräuter nachhaltig sammeln können um einerseits den größten
    Nutzen aus ihnen zu ziehen (Wirkstoffe erhalten) und andererseits die Natur zu
    schonen (Umweltschutz).
  • Wie wir Wildkräuter in unsere alltägliche Küche integrieren können. (Rezepte zum
    Nachkochen)
  • Wie wir die Kräuter, die wild wachsen und frei verfügbar sind, für unsere Gesundheit
    und unser Wohlbefinden nutzen können. Aber auch wo die Grenzen der Hausmittel sind. 

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