Eine Beerdigung ist fast immer mit tiefen Emotionen verbunden. Hier kommen Angehörige, Familie und Freunde zusammen, um Abschied vom Verstorbenen zu nehmen und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Grabbeigaben bieten hierzu eine Möglichkeit, dies auf eine besondere Weise zu tun und den Verstorbenen mit einer persönlichen Geste mit tiefgreifender Bedeutung wertzuschätzen.

Ein würdevoller Abschied kann auch für dich als Trauernden tröstlich sein und eine positive Wirkung auf deinen Trauerprozess haben. Es ist zu jedem Zeitpunkt des Trauerweges heilsam, dich an die verbindenden Momente zu erinnern und dir gleichzeitig den Raum zu geben, deine Liebe, Wertschätzung und Respekt dem Verstorbenen gegenüber auszudrücken. 

Mit diesem Artikel möchte ich dir traditionelle und kreative Ideen für Grabbeigaben vorstellen, die größtenteils einfach und mit wenigen Mitteln umsetzbar sind.

 

Echte und unechte Grabbeigaben

 

Bei den Grabbeigaben unterscheidest du zwischen echten und unechten Grabbeigaben, die auf folgende Weise fungieren können: 

  • Bestandteile der Trauerfeier
  • Mitgaben in den Sarg 
  • Grabschmuck 

 

Unechte Grabbeigabe (Mitgaben)

Unechte Grabbeigaben beziehen persönliche Gegenstände des Verstorbenen ein. Dies können Schmuck, Kleidung oder persönliche Dinge sein, wie z.B. ein Kartenspiel, Fußballtrikot, Angelhaken, wenn der Verstorbene ein Hobby pflegte und er diesen Gegenstand zu seinen Lebenszeiten gerne nutzte.

 

Echte Grabbeigabe

Eine echte Grabbeigabe wird extra für die Beisetzung angefertigt. Dazu zählen z.B. Totenschmuck oder Grabkeramik.

 

 

Welche Grabbeigaben sind erlaubt?

 

In Deutschland sind nur Grabbeigaben erlaubt, die sich selbst zersetzen. Dies kann jedoch je nach Friedhofssatzung großzügig und individuell ausgelegt werden. Auch bei einer Urnenbeisetzung sind kleine Beigaben möglich, sofern diese nicht umweltschädlich sind und mit der jeweiligen Friedhofssatzung konform sind.

In vielen Fällen darf sogar das Kuscheltier mit in den Sarg, auch wenn es nicht den Bestimmungen entspricht. Gegen Fotos, Briefe oder Bücher oder ähnliche Dinge ist als Sargbeigabe ohnehin nichts einzuwenden. Gegenstände hingegen, die den Zersetzungsprozess des Körpers beeinflussen, sind verboten.
 
 

 

1. Fotografien und Erinnerungsstücke

 

Erinnerungsfotos

 

Als Mitgaben in den Sarg werden am häufigsten Fotos gewählt, die verschiedene Lebensabschnitte des Verstorbenen zeigen und die an wichtige Momente erinnern. 

Nach der Beisetzung können weitere Erinnerungsstücke, die eine besondere Bedeutung für den Verstorbenen hatten, einen Platz auf dem Grab finden, was z.B. Fahnen, Stofftiere, Erinnerungstafeln sein können.

 

 

2. Musik und Erinnerungstafeln

 

Musik verbindet und ruft Emotionen hervor. Auf der Trauerfeier kann Musik dazu beitragen, eine Verbindung zum Verstorbenen herzustellen. Vielleicht gibt es Musikstücke, die dem Verstorbenen wichtig waren oder die seine Persönlichkeit widerspiegeln.

Eine weitere Idee besonderer Grabbeigaben sind Erinnerungstafeln mit Zitaten, Gedichten oder Songtexten, die für den Verstorbenen eine Bedeutung hatten. Diese können dann nach der Beisetzung das Grab schmücken.

 

 

3. Biografische Präsentationen

 

Eine multimediale Präsentation während der Beerdigungszeremonie kann etwas Besonderes für die Trauergemeinde sein und gleichzeitig den Verstorbenen auf eine besondere Weise wertschätzen.

Die Einbeziehung von Bildern, Videos und Musik des Verstorbenen kann an die Beziehungen, an seine Persönlichkeit und Errungenschaften erinnern.

Hierzu darf ich auf Lorilab Minifilm Manufaktur Berlin verlinken, die besonders schöne Erinnerungsfilme anfertigen. 

 

 

4. Gemeinschaftsprojekte

 

Mosaik

 

Eine Grabbeigabe kann auch ein Gemeinschaftsprojekt sein, an dem sich Familie und Freunde beteiligen könne, um gemeinsam etwas herzustellen. Dies könnte z.B. ein Mosaik oder das Anfertigen einer Collage sein, die verschiedene Aspekte des Lebens des Verstorbenen abbilden.

 

 

5. Briefe und Botschaften

 

Tröstende Herzstücke

 

„Ich hätte dir noch so gerne etwas gesagt.“

Ein persönlicher Brief oder eine Botschaft an den Verstorbenen kann eine intime und heilende Geste sein, Dinge zum Ausdruck zu bringen, die noch gesagt werden wollen. Gedanken, Erinnerungen, Gefühle und Wünschen Raum geben, der notwendig ist, um Abschied nehmen zu können und die Liebe zum Verstorbenen auszudrücken.

Eine schöne Möglichkeit dazu sind die Tröstenden Herzstücke, die aus zwei Teilen bestehen. Das große Herz hat eine Lasche auf der Rückseite, in die du deinen Brief, ein persönliches Gedicht, ein Bild oder andere Kleinigkeiten stecken kannst. Das Herz darf dann bei deinem lieben Menschen im Sarg einen Platz finden. Das kleine Herz bleibt bei dir und kann dir helfen, dich zu erinnern und dich in schweren Stunden zu trösten.

 

 

 

6. Persönliche Sammlungen und Hobbys

 

Grabbeigaben können auch Bücher, Schallplatten, Sportartikel oder andere persönliche Gegenstände sein, wenn der Verstorbene z.B. eine Leidenschaft hatte und diese Interessen des Verstorbenen widerspiegeln.

 

 

7. Lichter und Kerzen

 

Lichter

 

Lichter sind ein Zeichen der Hoffnung, Erinnerung und Spiritualität. Dazu kann das  Aufstellen von Kerzen oder Lichtern auf dem Grab eine Symbolik für die Präsenz des Verstorbenen sein und gleichzeitig ein Gefühl der Ruhe schaffen. 

 

 

8. Blumen und Pflanzen

 

Rose

 

Blumen sind eine traditionelle Art der Trauerbekundung, die dazu eine beruhigende Atmosphäre auf dem Friedhof schafft. Die Auswahl der Blumen und Pflanzen auf dem Grab kann eine Möglichkeit sein, eine weitere Verbindung zum Verstorbenen herzustellen. Vielleicht sind es seine Lieblingsblumen oder eine Pflanze, die zum Zeitpunkt blühte, als der geliebte Mensch verstorben ist. Jedes Jahr können die Blüten daran erinnern, ihn nicht zu vergessen.

 

 

9. Kunstwerke und Handarbeiten

 

Besondere Grabbeigaben sind selbst hergestellte Kunstwerke oder handgemachte Gegenstände, wenn der Verstorbene Künstler oder Handwerker war oder eine besondere Leidenschaft für Kunst hatte. Dies können Gemälde, Skulpturen, Keramiken, Häkeltiere (Häkelanleitungen von Susi häkelt findest du hier) oder andere Werke sein, die seine Kreativität und Hingabe zum Leben vermitteln.

 

 

 

10. Statt Grabbeigaben Geldspenden für wohltätige Zwecke

 

Anstelle von materiellen Grabbeigaben können auch Spenden im Namen des Verstorbenen getätigt werden, um sein soziales Engagement und seine Werte fortzusetzen. Dabei ist es möglich, eine Liste von wohltätigen Organisationen, die dem Verstorbenen am Herzen lagen, als Orientierung vorzuschlagen. 

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