Resilienz beschreibt die Fähigkeit, gelassen auf Stress zu reagieren. Sie ist vergleichbar mit einem mentalen Immunsystem gegenüber Einflüssen, die dich auf Dauer krank machen können.
Doch welche Faktoren sind dies genau, die die Resilienz eines Menschen beeinflussen und stärken können? Das Modell der Sieben Säulen der Resilienz u. a. nach Dipl. Psychologin Ursula Nuber veranschaulicht genau diese Faktoren. Wichtig ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass es sich hierbei lediglich um ein Modell handelt, um die Komplexität des Thema Resilienz vereinfacht darzustellen. Daneben existieren weitere Resilienz-Modelle, bei diesen die Einflussfaktoren variieren.
Inhaltsverzeichnis
Sieben Säulen der Resilienz
- 1. Optimismus
- 2. Lösungsorientierung
- 3. Akzeptanz
- 4. Opferrolle verlassen
- 5. Verantwortung übernehmen
- 6. Selbstwirksamkeit
- 7. Netzwerkorientierung
1. Optimismus
Wenn du optimistisch bist, blickst du hoffnungsvoll in deine Zukunft und bist deiner Kraft bewusst, dass du dein Leben selbst in die Hand nehmen und beeinflussen kannst. Dazu gehst du fest davon aus, dass die Dinge einen positiven Verlauf nehmen werden. Schwierigkeiten und Krisen sind für dich vorübergehende Phasen und du vertraust, dass es nach einem Tief wieder bergauf geht. Übrigens: Optimismus hat nichts damit zu tun, die Welt durch eine rosarote Brille zu betrachten.
Mein Tipp
Festige deine optimistische Haltung und versuche dich von Gedanken und Dingen zu lösen, die schlecht laufen, noch unerledigt sind und dich deshalb stressen. Lenke stattdessen deinen Fokus auf etwas Positives, das dich in eine gute Stimmung bringt. Mehr dazu: Meine 13 besten Tipps für bessere Laune.
Mein Tipp: Nehme dir jeden Abend fünf Minuten Zeit und notiere dir drei Dinge, die dir heute gut gelungen sind und die dir Freude machten. Mehr dazu: Meine 5 besten Selbstliebe-Tipps.
2. Lösungsorientierung
Herausfordernde Situationen sind oft mit Stress verbunden. Um dich nicht von deinen Emotionen überrumpeln zu lassen, ist es wichtig, einen Schritt zurückzutreten und dich gedanklich aus der Situation herauszulösen. Auf dieser neutralen Position hast du einen besseren Überblick und kannst die Dinge analysieren und deine Gefühle reflektieren. Dies ist hilfreich, um die Kontrolle über deine Emotionen zurückgewinnen zu können. Damit hast du eine gute Grundlage geschaffen, auf der du nach einer Lösung suchen kannst.
Mein Tipp
Manchmal kann ein wenig Abstand Wunder bewirken! Mein Tipp: Mache mal wieder einen Spaziergang im Wald. Wie heilsam ein Spaziergang sein kann, kannst du in meinem folgenden Artikel nachlesen: Was du auf einem Spaziergang erleben kannst. Die Bewegung an der frischen Luft bringen dich leicht auf andere Gedanken und lösen deinen Stress auf eine leichte Weise. Wenn du wieder zurückkehrst, kommt es nicht selten vor, dass sich dein Gefühl und deine Sicht auf eine Situation verändert haben.
3. Akzeptanz
Manchmal regst du dich über Dinge auf, die du nicht ändern kannst. Dies betrifft Alltägliches wie im Stau zu stehen oder den Bus zu verpassen. Daneben gibt es Einschneidendes wie Krankheit oder Jobverlust. Diese Dinge dagegen brauchen ihre Zeit, bis du sie in dein Leben integriert und du sie annehmen kannst. Nicht selten geht der Prozess des Akzeptierens und Annehmens mit einem Trauerprozess einher.
Bevor du unnötig Energie in Dinge investierst, die du nicht ändern kannst, sollte im Zentrum deiner Handlungen die Frage stehen, ob du etwas aktiv beeinflussen kannst. Wenn du zum Entschluss kommst, dass es keine Alternativen gibt, dann nutze die Energie Dinge zu akzeptieren wie sie sind, um dann das Beste aus ihnen zu machen. Sollte es Möglichkeiten geben, Dinge verändern zu können, dann richte deine Energie darauf, eine Lösung zu finden.
Mein Tipp
Wenn du dich das nächste Mal über etwas aufregst, weil du z. B. mal wieder im Stau stehst und du jetzt zu spät zu einem Termin kommst. Dann rege dich HEUTE nicht auf, sondern mache stattdessen eine kleine Atemübung.
So funktionier sie: Halte einige Sekunden inne. Atme vier Sekunden ein, halte zwei Sekunden die Luft an und atme vier Sekunden gleichmäßig aus. Wiederhole dies zehnmal. Nach dieser kleinen Übung fühle in dich hinein, ob sich dein Stressgefühl verändert hat.
4. Opferrolle verlassen
Vielleicht glaubst du, du müsstest alles hinnehmen und akzeptieren. Dabei gibt es immer Möglichkeiten, aktiv zu werden und für dich und deine Wünsche, Bedürfnisse und Anliegen einzutreten – auch wenn du dir das gerade nicht vorstellen kannst. Bevor du diese Möglichkeiten erkennen kannst, ist es manchmal notwendig, deine Einstellungen zu verändern und dich aus der Opferhaltung herauszulösen. Sobald du dir bewusst bist, dass du etwas tun kannst, wirst du deine innere Stärke und Kraft spüren.
Mein Tipp
Manchmal hilft ein Perspektivwechsel, um eine neue Sicht auf die Dinge einnehmen zu können. Vielleicht möchtest du hierzu ein kleines Experiment machen, bei dem du in die Beraterrolle schlüpfst. Stelle dir vor, ein Klient bittet dich um einen Rat bezüglich seiner Situation, die deiner eigenen ähnlich ist. Welche Ideen hast du für ihn? Es ist verblüffend, welche Erkenntnisse sich manchmal durch einen einfachen Perspektivwechsel auftun.
5. Verantwortung übernehmen
Im nächsten Schritt geht es darum, konkrete Lösungen zu finden und klare Ziele zu formulieren, um dann nach Wegen zu suchen, um diese zu realisieren. Sobald du dein Ziel klar vor Augen hast und ausgerichtet bist, wirst du diese Kraft spüren, die dich ganz automatisch auf dein Ziel zubewegen lässt.
Mein Tipp
Wenn du nicht weißt, was dein nächstes Ziel, ist, dann mache Ideen-Brainstorming, indem du mindestens zehn verschiedene Ideen aufschreibst. Lasse deinem Kreativitätsprozess freien Lauf. Danach mache eine Pause und überlege dann, was dein nächster Schritt ist.
6. Selbstwirksamkeit
Jetzt geht es darum, ins Tun zu kommen, um deinem Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen. Dabei gilt es, jeden noch so kleinen Erfolg anzuerkennen und zu feiern. Auf diese Weise kannst du dein Gefühl der Selbstwirksamkeit und dein Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten steigern.
Mein Tipp
Eigenlob stinkt ganz und gar nicht, sondern ist richtig wirksam. Du kannst nicht oft genug zu dir selbst sagen:“ Das war richtig gut!“ Achte dabei auf jeden kleinen und großen Erfolg. Auf deinem Weg ist es hilfreich, dir Unterstützung in Form von wohlwollenden Kritikern und Mentoren, die dich auf deinem Weg ermuntern und dich unterstützen. Erkenne die Wichtigkeit von zwischenmenschlichen Beziehungen und Netzwerken.
7. Netzwerkorientierung
Besonders in herausfordernden Phasen helfen sie dir, dich nicht allein zu fühlen und auf Unterstützung zu vertrauen. Allein schon die Präsenz eines Netzwerks kann dir ein Gefühl der inneren Stärke vermitteln. Zwischenmenschliche Beziehungen und Netzwerke brauchen jedoch Pflege. Nehme dir deshalb Zeit und kümmere dich um dein Beziehungs-Umfeld.
Mein Tipp
Mache dir dein Netzwerk sichtbar und werde dir deiner Unterstützung bewusst. Nehme ein großes Blatt Papier und ordne jeder Person, die für dich wichtig ist, einem Kreis zu. Variiere die Kreisgrößen und positioniere sie, je nachdem wie nah die Person dir steht.
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