In diesem Artikel möchte ich dir das Gefühlsrad als unterstützendes Werkzeug vorstellen, das dir in der Trauer bzw. Trauerarbeit hilft, deine Emotionen zu ordnen und klarer zu verstehen. 

Das Gefühlsrad kann dich unterstützen, die Vielfalt der Emotionen, die in der Trauer auftauchen, zu erkennen, zu benennen und dadurch besser zu verarbeiten. Es bietet eine Struktur, die es möglich macht, die oft überwältigenden Gefühle in klare Kategorien zu ordnen.

 

1. Wie das Gefühlsrad in der Trauer helfen kann

 

Trauer ist eine der tiefsten und komplexesten Erfahrungen, die wir durchleben, oft verbunden mit einer Fülle an widersprüchlichen Emotionen, die schwer zu fassen sind. Es kann herausfordernd sein, diese Gefühle zu durchschauen und ihnen Namen zu geben. Doch wenn du verstehst, was du genau empfindest, wird der Trauerprozess klarer und erträglicher.

Ein wichtiger Schritt, um die Trauer verarbeiten zu können, ist, dir bewusst zu werden, was du empfindest. Wenn du trauerst, gibt es Momente, in denen du Traurigkeit empfindest, die plötzlich in Wut umschlagen kann, ehe diese sich wieder in Erleichterung und Ruhe verwandelt. Diese wechselnden Gefühle machen es schwer, den eigenen Zustand zu begreifen und zu akzeptieren. Genau hier kann dir das Gefühlsrad helfen, deine Gefühle greifbarer zu machen.

Gefühlsrad

© Gefühlsrad von HerzKopfBauch, das du im HerzKopfBauchShop erwerben kannst.

 

2. Die Entstehung und Struktur des Gefühlsrads

 

Der Psychologe Robert Plutchik entwickelte das Gefühlsrad, um die Vielzahl menschlicher Emotionen zu ordnen. Er erkannte, dass viele unserer Gefühle auf acht Grundemotionen beruhen: Freude, Vertrauen, Furcht, Überraschung, Traurigkeit, Ekel, Ärger und Erwartung. Diese Grundgefühle wirken wie Bausteine, die in verschiedenen Kombinationen neue, komplexere Emotionen hervorbringen.

Das Rad ist in mehreren Ebenen aufgebaut: Im Zentrum findest du die grundlegenden Emotionen, die sich nach außen hin in intensivere oder subtilere Nuancen aufgliedern. Dadurch erkennst du, ob du gerade die Grundemotion (wie Wut) oder eine spezifischere Form davon (wie Frustration) empfindest. Es hilft dir, Mischgefühle wie Verzweiflung oder Sorgen zu erkennen und zu benennen. So kannst du herausfinden, welche Gefühle am intensivsten sind und welche im Hintergrund mitschwingen.

 

3. Wie du mit dem Gefühlsrad deine Emotionen erkennst

 

Schritt 1: Benenne deine Gefühle

 

Beginne damit, in dich hineinzuspüren und stelle dir die Frage: Welches Grundgefühl dominiert gerade? Ist es Traurigkeit, Wut, Angst oder ein anderes Gefühl? Durch das gezielte Benennen wird das scheinbar Undefinierbare greifbar. Wenn du z. B. Wut identifizierst, könnte dahinter das Bedürfnis nach Gerechtigkeit stehen.

 

Schritt 2: Gehe tiefer in die Details

 

Nachdem du dein Grundgefühl erkannt hast, gehe weiter ins Detail. Vielleicht stellst du fest, dass du nicht einfach nur Wut empfindest, sondern eher Frustration – eine Emotion, die darauf hindeutet, dass deine Bedürfnisse oder Erwartungen nicht erfüllt wurden.

 

Schritt 3: Notiere deine Erkenntnisse

 

Das Festhalten deiner Gefühle kann dir helfen, sie klarer zu verstehen. Notiere, welche Emotionen du mithilfe des Gefühlsrads identifiziert hast. Beschreibe auch ihre Intensität und ob sie sich im Tagesverlauf ändern. So gewinnst du einen Überblick darüber, welche Gefühle regelmäßig auftreten und möglicherweise unbewältigt sind.

 

 

4. Die Roll des Gefühlsrads bei der Akzeptanz der Emotionen

 

Durch das Gefühlsrad können widersprüchliche Gefühle greifbarer werden. Es erinnert dich daran, dass jede Emotion – ob Wut, Traurigkeit oder Erleichterung – ein Teil deines Prozesses ist.

Das Gefühlsrad erlaubt dir, diese Emotionen in Bezug auf deine Trauer anzuerkennen, ohne sie zu bewerten. Jede Emotion, die du empfindest, ist ein Teil deines Trauerprozesses. Wut zeigt vielleicht dein Bedürfnis nach Gerechtigkeit oder Anerkennung, während Erleichterung mit dem Ende eines langen Leidensprozesses zusammenhängt.

Das Gefühlsrad hilft dir, diese Emotionen als wertvolle Hinweise zu betrachten. Sie zeigen dir, was du in deinem Inneren wirklich brauchst. Indem du dich ihnen öffnest, lernst du, sie anzunehmen und deinen Trauerprozess zu unterstützen. Indem du deine Gefühle bewusst wahrnimmst und akzeptierst, unterstützt das Gefühlsrad deinen Heilungsprozess. Es hilft dir, deine Emotionen als natürliche Reaktionen anzunehmen und sie in deinen Trauerweg zu integrieren.

 

5. Schlussgedanken: Das Gefühlsrad als ständiger Begleiter in deiner Trauerarbeit

 

Das Gefühlsrad ist ein Werkzeug, das du individuell an deine Bedürfnisse anpassen kannst. Nutze es täglich, wöchentlich oder immer dann, wenn die Emotionen überwältigend werden. So bleibt das Gefühlsrad ein verlässlicher Begleiter, der dich sanft durch die Phasen deiner Trauerarbeit führt und dir aufzeigt, dass jede deiner Emotionen ein wertvoller Teil deines Weges ist.

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