Im folgenden Artikel erfährst du, warum ein sicherer Ort so wertvoll ist, wie du ihn findest und wie er dir in der Trauer Halt geben kann.
Wenn du mit Trauer oder Verlust konfrontiert wirst, kann sich die Welt plötzlich unsicher und chaotisch anfühlen. Vielleicht hast du das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, oder du sehnst dich nach einem Ort, an dem du einfach sein kannst – ohne Erwartungen, ohne Druck, ohne Schmerz. Solch ein Ort existiert: Er kann real sein, wie ein Platz in der Natur oder ein vertrauter Raum, oder er entsteht in deiner Vorstellung – ein innerer Zufluchtsort, der dir Geborgenheit schenkt.
1. Was ist ein sicherer Ort?
Ein sicherer Ort kann ein realer Ort sein: ein Lieblingsplatz in der Natur, ein ruhiges Café oder das Zuhause eines Menschen, der dir Geborgenheit schenkt. Vielleicht erinnert er dich an Momente, in denen das Leben leichter war. Falls du jedoch keinen solchen Ort hast oder ihn nicht aufsuchen kannst, kannst du dir einen inneren sicheren Ort erschaffen. Dieser existiert in deiner Vorstellung, kann aber genauso wohltuend sein wie ein physischer Rückzugsraum.
2. Warum ist ein sicherer Ort so wichtig?
In Zeiten der Trauer fehlt oft ein Gefühl von Sicherheit. Ein sicherer Ort – ob real oder imaginär – kann dir helfen, emotionalen Halt zu finden.
- Emotionale Stabilität: Er schenkt dir Sicherheit, wenn alles andere ungewiss ist.
- Selbstfürsorge: Du erkennst, dass du dir selbst Trost und Geborgenheit schenken kannst.
- Ressource in der Trauer: Hier kannst du dich mit deinen Gefühlen auseinandersetzen und Kraft tanken.
3. Einen realen sicheren Ort finden
Manchmal ist ein sicherer Ort näher, als du denkst. Überlege, ob es einen Platz gibt, an dem du dich besonders wohlfühlst – ein Park, ein See oder ein gemütliches Zimmer. Besuche diesen Ort bewusst und achte darauf, wie er sich auf dich auswirkt: Fühlst du dich dort ruhig und geborgen? Vielleicht kannst du versuchen, in nächster Zeit diesen Ort bewusst aufzusuchen.
4. Einen inneren sicheren Ort erschaffen
Wenn ein realer Ort nicht greifbar ist, kannst du in dir selbst einen sicheren Ort gestalten. Folgende Schritte sind hierbei wichtig:
- Entspannung: Suche dir einen ruhigen Moment, schließe die Augen und atme tief durch.
- Visualisierung: Stelle dir einen Ort vor, der dich beruhigt – ein sonniger Strand, ein Waldweg oder ein Raum voller Licht.
- Sinne aktivieren: Male dir diesen Ort lebendig aus. Was siehst, hörst oder fühlst du dort?
- Verbindung aufbauen: Spüre die Sicherheit, die dieser Ort in dir auslöst. Lasse dich von diesen Gefühlen tragen.
- Erinnerungsanker etablieren: Etabliere einen Erinnerungsanker und speichere dieses Gefühl an einer bestimmten Körperstelle ab. Das kann z.B. dein Handgelenk oder dein Oberschenkels sein. Wenn du die Stelle berührst, wirst du automatisch zum sicheren Ort geführt.
5. Deinen sicheren Ort nutzen
Sobald du deinen sicheren Ort gefunden hast, kannst du ihn in verschiedenen Momenten nutzen. Es ist wichtig, dass du immer wieder, an diesen Ort zurückkehrst, damit er sich in dein Leben integriert und dass:
- In emotionalen Tiefpunkten: Ziehe dich an diesen Ort zurück, um Kraft zu tanken.
- In stressigen Situationen: Schließe die Augen und stelle dir deinen sicheren Ort vor, um Ruhe zu finden.
- Regelmäßige Besuche: Mache es dir zur Gewohnheit, diesen Ort regelmäßig aufzusuchen – physisch oder in deiner Vorstellung.
6. Den sicheren Ort als Lebensressource integrieren
Ein sicherer Ort ist mehr als ein Zufluchtsort in schwierigen Zeiten. Er zeigt dir, dass Sicherheit und Geborgenheit nicht nur von äußeren Umständen abhängen. Du kannst sie in dir selbst erschaffen und langfristig in dein Leben integrieren.
Ob real oder innerlich, dein sicherer Ort ist ein Anker, der dir Trost und Halt schenkt. Mach dich auf die Suche oder beginne, ihn in dir selbst zu gestalten – und entdecke, wie viel Kraft er dir geben kann.
So wird dein sicherer Ort nicht nur zu einer Stütze in der Trauer, sondern auch zu einer Quelle der Stärke, die dich durch das Leben begleitet