Einen geliebten Menschen zu verlieren ist eine einschneidende Erfahrung. Sie kann dir den Boden unter den Füßen wegreißen und mit Schmerz und Trauer verbunden sein.
Es tut einfach so weh!
Auch nach einer Zeit der Trauer kann es immer mal wieder schmerzliche Momente geben. Es erfordert immer wieder Mut, deine Gefühle zuzulassen und dich gleichzeitig der Liebe zum geliebten Menschen zu öffnen.
Manchmal ist dieser Schritt jedoch schwer bzw. kaum möglich. Dann musst du das nicht allein schaffen. Hierzu gibt es verschiedene Hilfsangebote, auf die ich unter 3.) eingehen werde.
Inhaltsverzeichnis
1. Gründe, warum du deinen Schmerz und deine Trauer verdrängst
Vielleicht glaubst du, dass dein Leben jetzt weitergehen muss und du bist der Auffassung, dass du genug getrauert hast. Du erlaubst dir deine Trauer nicht mehr und versuchst deine Gefühle bei Seite zu schieben. Noch dazu, weil du die Befürchtung hast, dass dich dein Schmerz und deine Trauer überrollen könnten. Wie solltest du sonst das alles schaffen! Da sind noch deine Kinder, die dich brauchen und dein Job, der dir deinen Lebensunterhalt sichert.
Unter Umständen kommt dir die viele Arbeit im Beruf gerade recht, die dir dabei hilft, dich abzulenken. Oder du verdrängst, dass es den Verstorbenen gegeben hat. In deiner Wohnung erinnert nichts mehr an ihn. Irgendwann hast du die Sachen einfach weggepackt.
Dies sind Überlebensstrategien, um deine Gefühle zu kontrollieren und den Schmerz nicht mehr fühlen zu müssen. Einerseits tut es nicht mehr weh, andererseits verschließt du dich damit auch der Liebe zu deinem geliebten Menschen.
2. Statt Schmerz und Trauer Liebe spüren
Was wäre, wenn du einen Weg finden würdest, deinen Schmerz und deine Trauer annehmen und dabei die Liebe zu deinem geliebten Menschen wieder spüren zu können?
Bei der Trauerverarbeitung ist es essenziell, einen Raum zu finden, deinen Schmerz ausdrücken zu dürfen. Eine wertvolle Erfahrung ist es dabei, gehalten zu werden. Dies bedeutet nicht, dass dich jemand in den Arm nehmen muss. Viel mehr geht es darum, dir beizustehen und dir zu helfen, deine Gefühle annehmen zu können. Hierzu habe ich einen Artikel geschrieben. 7 Wege, um den Raum in der Trauerbegleitung. In diesem Prozess darf die Liebe zu deinem geliebten Menschen immer spürbarer werden.
3. Möglichkeiten, dich unterstützen zu lassen
Du musst das alle nicht allein aushalten. Ich möchte ich dir drei Möglichkeiten zeigen, wie du dir Unterstützung holen kannst.
Zu Beginn macht es manchmal Sinn, die Trauer und den Schmerz zu verdrängen, besonders bei traumatisierenden Erlebnissen. Auf Dauer kann dies jedoch zu emotionalen und körperlichen Symptomen führen, die auch nach Jahrzehnten noch auftreten können. Dabei ist dir gar nicht bewusst, dass der nicht verarbeitete Verlust die eigentliche Ursache dafür ist.
1. Unterstützung aus deinem Umfeld
Vielleicht braucht es noch Zeit, bis du dich öffnen kannst, dabei kann ein mutiger, kleiner Schritt der Anfang eines Weges sein. Vielleicht ist es dir möglich, dich lieben Menschen in deinem Umfeld anzuvertrauen. Es ist manchmal einfacher, dich Menschen zu öffnen, die ähnliches erlebt haben, weil sie das, was du durchmachts, oft besser nachempfinden können.
2. Kurzfristige Unterstützung
Für eine kurzfristige Unterstützung gibt es die Möglichkeit, die Telefonseelsorge zu kontaktieren. Dort arbeiten Menschen, die professionell ausgebildeten sind und die dir gerne zuhören und mit dir gemeinsam überlegen, was dir jetzt in diesem Moment guttun würde. Die Telefonnummer findest du hier: Telefonseelsorge Deutschland.
3. Langfristige Unterstützung
Wenn du dich langfristig begleiten lassen möchtest, gibt es Psychologen, Psychotherapeuten oder Coaches, die auf Trauerbegleitung spezialisiert sind.
Hierzu kann ich dir Susanne Schlenker von Schlenker-Impulse aus Östringen empfehlen. Mein Interview mit Susanne Schlenker findest du hier.
Psychotherapeut Roland Kachler ist im Kreis Ludwigsburg tätig.
4. Wie du Verbundenheit im Alltag finden kannst
Deine Erinnerungen sind der Schlüssel, wieder Verbundenheit zu deinem geliebten Menschen spüren zu können. Hierzu möchte ich dir Bespiele geben, wie dir das im Alltag gelingen kann.
1. Rituale praktizieren
Das Praktizieren von Ritualen kann heilsam und tröstlich sein. Sie können helfen, die Erinnerungen zum geliebten Menschen aufzunehmen und zu bewahren und dabei Verbundenheit zu spüren.
Dabei gibt es jede Menge unterschiedlicher Rituale und Bräuche. Z. B. gemeinsame Orte aufzusuchen oder mit Freunden zusammen das Lieblingsessen des Verstorbene zu kochen und über ihn zu sprechen. Eine Liste mit 12 schönen Trauerritualen kannst du hier herunterladen.
2. Persönliches Erinnerungskissen
Ein persönlich gestaltetes Erinnerungskissen kann dir in Momenten, in denen du traurig bist, Trost spenden. Dabei kannst du das Kissen an dich drücken und deine Tränen hineinfließen lassen. Das Kissen ist gefüllt mit Geschichten, Erlebnissen und besonderen Erinnerungen, die dir helfen können, eine heilsame Verbindung zu deinem geliebten Menschen aufzunehmen.