Wenn ein geliebtes Tier stirbt, ist das oft schmerzhaft und ist mit einem Gefühl der Trauer verbunden. Vielleicht hat dich dein geliebtes Tier eine lange Zeit deines Lebens begleitet und du hattest eine besondere Beziehung zu ihm. Dein Herz tut weh, wenn du daran denkst, es loslassen zu müssen.

„Aber es war doch nur ein Tier!“ Leider ist es gesellschaftlich nicht selbstverständlich, ein Tier betrauern zu dürfen. Nicht selten stößt du sogar auf Unverständnis, wenn deine Trauer länger anhält.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, deiner Trauer Raum zu schenken, um dadurch mit dem erlebten Verlust einen positiven Umgang finden zu können. 

Mit diesem Artikel möchte ich ein Stück dazu beitragen, das Thema „Trauer um ein Tier“ aus der gesellschaftlichen Tabuzone zu holen. 

 

 

1. Plötzlich ging alles ganz schnell…

 

Es traf mich wie ein Schlag, als der Tierarzt sagte, dass es besser für ihn sei, wenn wir ihn erlösen würden. In keiner Weise hatte ich damit gerechnet, dass es so schlimm um ihn steht! In diesem Moment brach eine Welt für mich zusammen.

Einige Tage zuvor machte mein Kater noch einen gesunden, vitalen Eindruck. Beim nächsten Besuch bei meinen Eltern fiel mir sein aufgeblähter Bauch auf, dazu verhielt er sich apathisch und irgendwie seltsam. Und dann ging alles plötzlich sehr schnell. Beim Tierarzt brach er zusammen und es war nichts mehr zu machen. Die Diagnose lautete Blasensteine, die sehr wahrscheinlich daran schuld waren, dass er kein Wasser mehr lassen konnte. 

In mir tat sich eine Leere auf und ich machte mir Vorwürfe, ob ich sein Schicksal hätte verhindern können, wenn ich nur noch regelmäßiger nach ihm geschaut hätte. Als Trauerbegleiterin weiß ich aber, dass dies typische Gedanken sind, wenn du mit einem plötzlichen Verlust konfrontiert wirst. Du stellst dir die Frage, ob du etwas hättest beeinflussen können. (Mehr dazu Vier Trauerphasen nach Verena Kast und Trauer und Schuldgefühle)

 

 

2. Mein Herzens-Kater Peter 

 

Er war vierzehn Wochen alt, als das kleine, flauschige Bündel zu uns kam. Peter war mein Herzens-Kater und er begleitete mich knapp 12 Jahre meines Lebens und einen großen Teil meiner Kindheit. Ein Jahr, nach dem ich von zu Hause ausgezogen war, ist er gestorben. 

Ich fühlte mich innig mit ihm verbunden. Wenn ich von der Schule nach Hause kam, war es das erste, was ich tat, nach Peter Ausschau zu halten.

Für mich war er ein besonderer Kater, weil er ein zartes, feinfühliges Wesen hatte. Peter  war jedem Menschen freundlich zugewandt und suchte gern dessen Nähe. Er konnte stundenlang in meinem Arm liegen und schnurrte dabei genüsslich vor sich hin. Überhaupt war er ein Genießer. Aus Mäusen machte er sich nicht viel, stattdessen sonnte er sich zwischen den Sträuchern – es gab ja genug zum Fressen – direkt aus der Dose.

Aber er hatte auch eine wilde Seite. Wenn es um die Vorherrschaft im Wohnviertel ging, wurde Peter zum Tiger und lieferte sich Duelle mit anderen Katern. Am nächsten Morgen kam er dann mit Blessuren nach Hause. Es gab des öfteren Tage, an denen er nicht heimkehrte, weil er auf Streifzug in der Nachbarschaft unterwegs war. Dann machte ich mir große Sorgen und ich hoffte, dass ihm nichts geschehen ist. 

An Tagen, in denen es mir nicht gut ging, war mein Kater mein Tröster und meine Konstante. Ich beruhigte mich schnell, wenn ich sein weiches Fell streichelte, meinen Kopf auf seinen Bauch legte und dabei seinen Herzschlag hörte. Er schnurrte vor sich hin, für ihn war die Welt in Ordnung und dieses Gefühl übertrug sich auf mich.

 

 

3. Trauer, wenn das geliebte Tier stirbt  

 

Ich war furchtbar traurig, als ich Peter habe gehen lassen müssen. Damals hatte nicht jeder Verständnis für meine tiefe Traurigkeit und ich bekam Sätze gesagt, die mich sehr verletzten:

  • Ach, es war doch nur ein Tier.
  • Er war doch schon etwas älter.
  • Sei froh, dass er nicht noch länger hat leiden müssen.
  • Wie kann man wegen eines Tieres so leiden.

In meinem Artikel „19 Sätze, die Trauernde nicht hören wollen.“ zeige ich Möglichkeiten auf, was man stattdessen sagen könnte.

Es sind jetzt fast 30 Jahre vergangen, aber ich habe den Eindruck, dass sich gesellschaftlich nicht viel geändert hat. Ein Haustier bzw. ein Tier betrauern zu dürfen ist nach wie vor tabuisiert. Dadurch ist es schwierig, deiner Trauer den Raum zu geben, der notwendig wäre, um einen guten Umgang mit dem erlebten Verlust finden zu können.

Ich glaube, es wichtig anzuerkennen, dass der Tod eines geliebten Tieres nicht minder schmerzt als der Verlust eines Menschen. Hat es dich nicht durch dein Leben begleitet, war dir ein guter Freund und Seelengefährte und hinterlässt mit seinem Tod eine spürbare Lücke?

Jede Verlusterfahrung zieht einen Trauerprozess nach sich. Irgendwann wird es leichter, du veränderst dein Augenmerk und erinnerst dich an die schönen Momente, die ihr zusammen hattet und an das, was euch verbindet – auch über den Tod hinaus. Denn das, was bleibt ist die Liebe zu einander.  

 

 

4. Wege mit der Trauer um ein Tier umzugehen

 

Es gibt verschiede Wege, wie du deiner Trauer Raum und Ausdruck geben kannst. Indem du deine Trauer anerkennst und ihr Aufmerksamkeit gibst, kann daraus ein positiver Umgang mit dem erlebten Verlust erwachsen. Hier stelle ich dir verschiedene Möglichkeiten vor, wie du deiner Trauer begegnen kannst.

1. Trost bei anderen Tierhaltern suchen

Menschen, die ähnliche Erfahrungen machten, haben meist ein größeres Verständnis für deine Traurigkeit und können besser erahnen, wie es dir geht.

2. Würdevolles Begräbnis

Ein würdevoller Abschied und ein persönlich gestaltetes Grab können deiner Liebe einen Ausdruck geben. Mehr dazu: Tierbestattung Engelspfote Haßloch

3. Brief schreiben

Auch ein Brief an dein geliebtes Tier kann helfen, deiner Liebe und deiner Zuneigung einen Ausdruck zu geben. 

4. Liste mit Trauerritualen

In meiner Liste findest du Ideen für Trauerrituale, die auch für den Verlust eines Tieres geeignet sind. (einfach auf Bild klicken)

5. Trost-Flocke in den Fellfarben Deines Lieblings

Ein ganz besonderer Trostspender ist eine individuell gestaltete Trost-Flocke oder Trost-Flöckchen in den Fellfarben deines Lieblings. (Handschmeichler mit Rapskernen und Lavendel oder Pfefferminze)

6. Persönliches Erinnerungskissen und Gestaltgespräch

Erinneurngskissen 

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