„Im Laufe deines Trauerprozesses wirst du erleben, dass du deinen geliebten Menschen nicht loslassen musst, um diese Lücke schließen zu können. Viel mehr geht es darum, eure gemeinsame Spur wieder aufzunehmen, darin eine neue Verbindung zu finden, um mit dem erlebten Verlust weiterleben zu können.“ 

 

Wenn ein dir nahestehender Mensch gestorben ist, hinterlässt dieser Verlust nicht selten eine große Lücke und du verspürst einen tiefen Schmerz. (Siehe Artikel zu verschiedenen Traueranlässen). Dir ist bewusst, dass euer Abschied endgültig ist und du bist einfach nur traurig, wenn du an eure gemeinsamen Erlebnisse und Geschichten denkst. Es gibt so vieles, das nicht mehr möglich ist und nicht mehr da ist! 

In diesen Momenten scheint es dir unvorstellbar, dass diese Lücke jemals wieder geschlossen werden kann.

  

 

1. Den Blick wieder nach vorne richten…

 

Die Bereitschaft, deinen Blick nach vorne zu richten und deinen Weg ohne deinen geliebten Menschen zu gehen, braucht seine Zeit. Dabei hat es sich als hilfreich erwiesen zu verstehen, in welchen Phasen ein Trauerprozess abläuft und dass in jeder Phase bestimmte Themen im Vordergrund stehen. So hast du die Möglichkeit, deine Befindlichkeiten einzuordnen und daraus Sicherheit zu gewinnen, dass das, was du gerade fühlst, einem normalen Prozess zu Grunde liegt. 

Mehr dazu kannst du in meinem Artikel 4 Trauerphasen nach Verena Kast nachlesen.  

Die 4 Trauerphasen nach Verena Kast im Überblick:  

  • 1. Phase: Trauerphase des Nicht-Wahrhaben-Wollens.
  • 2. Phase: Trauerphase des Aufbrechens von Emotionen.
  • 3. Phase: Trauerphase des Suchens und des Sich-Trennens.
  • 4. Phase: Trauerphase des neuen Selbst- und Weltbezuges.

Es ist festzuhalten, dass es sich hierbei um einen Versuch handelt, den Ablauf der einzelnen Phasen modellhaft darzustellen. Die Phasen sind in der Realität nicht klar voneinander abgegrenzt und deren Übergänge sind fließend.

Üblicherweise beginnst du ab der dritten Phase, deinen Blick nach vorne zu richten. Du fängst an, Ideen zu entwickeln, wie das Leben ohne den geliebten Menschen aussehen könnte, um mit dem Verlust weiterleben zu können. Langsam kehrt deine Zuversicht zurück und dein Blick richtet sich darauf, dein neues Leben ohne deinen geliebten Menschen zu organisieren und zu begehen.  

 

2. „Und plötzlich umgibt dich Ruhe, weil deine Suche endet und das Ankommen beginnt“

 

Ich möchte dich in dieser Phase des Aufbruchs (3. Trauerphase) unterstützen. Dabei machen wir uns gemeinsam auf die Suche nach Dingen, die dich mit deinem geliebten Menschen wieder in Verbindung bringen. Wir nehmen die Spuren zu deinen Erinnerungen auf, woraus Zuversicht für deinen Weg in ein neues Leben erwachsen kann.  

Wenn du gerne kreativ arbeitest und du ein wenig nähen kannst, bietet sich in dieser Phase ein Trauer-Workshop an. Wir beginnen mit einem kleinen Erinnerungsspaziergang, der dich tief in den Schaffensprozess eintauchen lässt. Dabei kannst du die Spuren zu deinen Erinnerungen aktiv aufnehmen. Es ist immer wieder spannend zu sehen, welche Bilder, Symbole oder Sinnsätze sich zeigen wollen.

Beim anschließenden kreativen Schaffen, in dem dein Erinnerungskissen entsteht, kannst du deinen Gefühlen und Bildern einen Ausdruck geben.

Spüre dabei die verbindende Kraft, die eure Herzen wieder zueinander finden lässt.

Irgendwann begreifst du, dass dein geliebter Mensch nie verloren war und nur die Art eurer Verbindung sich veränderte. Diese Momente der Erkenntnis sind magisch! Nicht selten zeigt sich dabei ein Lächeln im Gesicht und Erleichterung ist deutlich spürbar. Plötzlich ist es offensichtlich, dass zwei Herzen wieder zueinandergefunden haben. 

 

3. Buchempfehlung zum Thema Trauer und Verlust 

 

 

Abschließend möchte ich eines meiner Lieblings-Kinderbücher zum Thema Trauer und Verlust vorstellen, das beschreibt, wie heilsam Erinnerungen sein können.

Leb‘ wohl, lieber Dachs von Susan Varley.

Der Dachs ist alt und er weiß, dass seine Zeit bald gekommen ist. Er war immer zur Stelle, wenn ein anderes Tier seine Hilfe brauchte. Dem Frosch brachte er das Schlittschuhlaufen bei, dem Fuchs das Krawattenbinden und Frau Kaninchen bekam von ihm sein Spezialrezept für Lebkuchen.

Als der Dachs gestorben war, waren die Tiere zunächst furchtbar traurig und dachten an die Zeit zurück, als der Dachs noch lebte. Irgendwann wurde ihre Traurigkeit weniger und sie erinnerten sich an die persönlichen Erlebnisse zurück, die sie mit dem Dachs in Verbindung brachten. Jetzt war der Dachs wieder lebendig und sie hüteten ihre Erinnerungen wie ein Schatz.

 

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