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Warum ich diesen Artikel schreibe
Seit vielen Jahren male ich intuitiv – ohne Vorlage, ohne Ziel, einfach aus dem Moment heraus. Gerade in Zeiten des Wandels, des Abschieds oder der Trauer ist dieses Malen für mich zu einer stillen Form der Selbstfürsorge geworden. Farbe wurde zum Ausdruck für das, was sich in Worten nicht sagen ließ.
Weil ich erlebt habe, wie heilsam dieser kreative Prozess sein kann, möchte ich ab Dezember 2025 Malkurse anbieten, in denen genau das im Mittelpunkt steht: intuitives Malen als Weg zu dir selbst, als sanfte Begleitung durch Trauer, Umbruch und Neubeginn.
Dieser Artikel ist eine Einladung, die psychologische Tiefe dieses Malens zu entdecken – und zu spüren, warum es mehr ist als ein kreativer Ausdruck: Es ist eine Sprache deiner Seele.
Wo Worte enden, beginnt Farbe zu sprechen
Es gibt Momente, in denen Worte nicht ausreichen. Wenn etwas in dir schwingt, das sich nicht aussprechen lässt – eine Sehnsucht, ein Schmerz, eine leise Unruhe, vielleicht auch ein stilles Hoffen. In solchen Momenten kann Farbe zu einer Sprache werden, die tiefer reicht als Worte. Sie beginnt dort, wo Denken aufhört. Dort, wo du nicht mehr erklären musst – sondern einfach spürst.
Beim intuitiven Malen öffnet sich ein Raum, in dem du dich selbst sehen darfst – nicht mit den Augen, sondern mit dem Gefühl. Dein Inneres beginnt, Form anzunehmen: fließend, sanft, manchmal überraschend. Und genau darin liegt etwas zutiefst Heilsames.
Wenn Farbe zur Sprache der Seele wird
Farbe ist Energie. Sie berührt dich, bevor du sie verstehst. Beim intuitiven Malen darfst du dich von dieser Energie leiten lassen – ohne Plan, ohne Ziel. Das, was in dir verborgen war, findet Ausdruck auf dem Papier. So entsteht ein Dialog zwischen innen und außen: Du beginnst zu sehen, was du fühlst.
In der Psychologie spricht man hier von Symbolbildung – die Seele nutzt Bilder, um sich mitzuteilen. Ein Farbverlauf, eine Form, eine Bewegung des Pinsels – sie tragen Bedeutung, auch wenn du sie nicht sofort erkennst. Und genau das ist die Magie: das Vertrauen, dass alles, was entsteht, Sinn hat, selbst wenn du ihn erst später verstehst.
Wenn das Unbewusste sichtbar werden will
In deinem Inneren leben viele Schichten – Erinnerungen, Gefühle, Prägungen. Vieles davon ist unbewusst, und doch wirkt es. Beim intuitiven Malen öffnest du diesen Raum – sanft, ohne zu suchen, sondern indem du zulässt.
Psychologisch betrachtet nutzt du dabei Projektion: Das, was unbewusst in dir wirkt, spiegelt sich im Außen – in deinem Bild. So wird sichtbar, was dich beschäftigt, ohne dass du es in Worte fassen musst. Das kann befreiend, berührend oder überraschend sein.
Wenn du dich darauf einlässt, beginnst du, dich selbst auf einer tieferen Ebene zu verstehen. Nicht über Analyse, sondern über Resonanz.
Der heilsame Moment des Loslassens
Viele Menschen, die intuitiv malen, beschreiben denselben Moment: den Augenblick, in dem sie aufhören zu denken. Das Tun wird zu einem Fließen – Atemzug für Atemzug.
Genau dort geschieht Heilung.
Loslassen bedeutet nicht, etwas zu vergessen. Es heißt, Raum zu schaffen. Wenn du dich von Kontrolle und Bewertung löst, entsteht Bewegung. Gefühle, die festgehalten waren, dürfen fließen. Das Nervensystem beruhigt sich, der Atem vertieft sich, der innere Druck weicht. Du findest zurück zu einer natürlichen Ruhe – zu dir selbst.
Selbstfürsorge durch Präsenz und Ausdruck
Selbstfürsorge beginnt mit Wahrnehmung. Mit dem Mut, bei dir selbst anzukommen – auch wenn es unbequem ist. Beim intuitiven Malen übst du genau das: Präsenz. Du beobachtest, was geschieht – in den Farben, im Körper, im Gefühl. Ohne Eingreifen, ohne Urteil.
Diese Achtsamkeit wirkt wie Balsam für dein Nervensystem. Du gibst deinem Inneren Raum, sich selbst zu regulieren. Farben, Formen und Bewegungen werden zu Trägern deiner Energie. Das Malen wird zu einem Akt liebevoller Selbstzuwendung – ein stilles „Ich bin da für mich.“
Das ist vielleicht der tiefste Kern von Selbstfürsorge: Nicht etwas tun, sondern da sein – verbunden, anwesend, mit dir.
Wenn Trauer, Wandlung und Neuanfang ineinanderfließen
Jeder Mensch erlebt Übergänge – Zeiten, in denen etwas Altes endet und das Neue noch nicht greifbar ist. Trauer, Abschied, Veränderung, Neubeginn – all das sind Prozesse, in denen sich das Leben wandelt.
Beim intuitiven Malen kannst du diesen Wandel sichtbar machen. Farbe wird zum Spiegel deiner inneren Bewegung. Dunkelheit mischt sich mit Licht, Schwere mit Weichheit. Du erkennst auf dem Papier, dass alles miteinander verwoben ist – Schmerz und Hoffnung, Verlust und Liebe, Ende und Anfang.
So wird das Bild zu einem Symbol für dein eigenes Werden. Und vielleicht spürst du: Wandlung geschieht nicht, weil du sie planst – sondern weil du ihr Raum gibst.
Der magische Moment: Wenn das Bild zurückspricht
Es gibt einen besonderen Moment nach dem Malen. Du betrachtest dein Bild – und plötzlich siehst du etwas darin, das du vorher nicht bemerkt hast. Eine Form, eine Farbe, eine Bewegung. Und du spürst: Das bin ich.
Dieser Moment der Resonanz verbindet Bewusstes und Unbewusstes. Das, was im Inneren wirkte, wird gesehen – und damit integriert. In der Symbolarbeit nennt man dieses Erkennen Spiegelung – das bewusste Wahrnehmen dessen, was zuvor unbewusst war. Dein Bild antwortet dir – sanft, ehrlich, wortlos.
Intuition als innerer Kompass
Intuition ist die Sprache deiner inneren Weisheit. Beim intuitiven Malen übst du, ihr zu vertrauen. Du folgst einem Impuls, einer Farbe, einer Bewegung – ohne zu wissen, warum. Und oft zeigt sich später, dass genau dieser Impuls richtig war.
Psychologisch gesehen verbindet Intuition das bewusste Denken mit tieferen Ebenen des Wissens. Du greifst auf Ressourcen zu, die jenseits der Logik liegen – gespeichertes Erleben, Körpergedächtnis, Gefühlserinnerungen. Indem du ihnen Raum gibst, stärkst du deine Selbstregulation und dein Vertrauen ins Leben. Du lernst, dich selbst wieder als Ganzes zu erleben.
Die Bedeutung des geschützten Raums
Damit sich innere Prozesse zeigen können, braucht es Sicherheit. Einen Raum, in dem du nicht bewertet wirst. Einen Ort, an dem du loslassen darfst, ohne dich zu verlieren.
Darum sind kleine Gruppen so wertvoll. Wenn du in einem geschützten Rahmen malst, spürst du dich gehalten – von der Atmosphäre, der Stille, der Präsenz anderer, die denselben Weg gehen. Dieser emotionale Schutz aktiviert das Gefühl von Geborgenheit, das für Heilung notwendig ist. Erst in Sicherheit öffnet sich die Seele.
Das Nachwirken – Integration in den Alltag
Das intuitive Malen endet nicht mit dem letzten Pinselstrich. Oft wirkt es nach – leise, langsam, wie eine sanfte Welle. Manchmal öffnet sich erst am nächsten Tag ein Verstehen, ein Gefühl von Frieden, ein kleiner Aha-Moment.
Dein Bild bleibt ein Anker. Es erinnert dich an den Zustand, in dem du mit dir verbunden warst. An das Vertrauen, dass alles in dir bereits da ist. So wird das Malen zu einem inneren Ritual – zu einem Ort, an den du immer wieder zurückkehren kannst.
Ein neuer Blick auf dich selbst
Wenn du dich auf diesen Weg einlässt, geschieht etwas Feines, oft Unmerkliches: Dein Blick auf dich verändert sich. Du beginnst, dich nicht mehr über Leistung oder Rollen zu definieren, sondern über Empfindung – über Sein.
Intuitives Malen führt dich zu einem tieferen Selbstverständnis – still, sanft, aber nachhaltig. Es erinnert dich daran, dass du in dir selbst alles trägst, was du brauchst: Ruhe, Kraft, Farbe, Leben.
Vielleicht ist das der Zauber dieses Prozesses: dass du im Fließen der Farben etwas findest, das Worte nie ganz fassen können – und das dennoch alles verändert.
Einladung
Wenn du spürst, dass dich das intuitive Malen anspricht und du mehr darüber erfahren möchtest, kannst du dich hier in meine unverbindliche Interessenliste über das Kontaktformular eintragen. Ich informiere dich, sobald Termine und Details feststehen – und schenke dir vorab kleine Impulse rund um intuitives Malen, Selbstfürsorge und kreative Wege durch die Trauer.
Start: 01.12.2025
Ort: 74918 Angelbachtal, Trost-Werkstatt: Kreativraum
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