In diesem Artikel möchte ich dir 12 einfache Tipps bzw. Methoden vorstellen, wie du in Zeiten der Trauer durch sanfte Berührungen wie Klopfen, Streichen oder Druck deinen Körper beruhigen und deinen Geist entlasten kannst.
Inhaltsverzeichnis
Die vergessene Sprache der Berührung
Als Kinder wussten wir intuitiv, wie tröstlich Berührung sein kann. Ein aufgeschlagenes Knie wurde mit einer sanften Hand beruhigt, ein trauriger Moment mit einer Umarmung aufgefangen. Doch im Laufe des Lebens verlernen viele von uns, sich selbst diese Form der Zuwendung zu schenken. Gerade in Zeiten der Trauer kann es heilsam sein, diese vergessene Sprache wiederzuentdecken – durch kleine Gesten der Selbstfürsorge, die Körper und Seele wieder miteinander verbinden.
Trauer kann sich schwer auf deinen Körper legen und sich in Form von Schmerz und Erschöpfung bemerkbar machen. In solchen Momenten wie diesen der Trauer können heilsame Berührungen eine wertvolle Möglichkeit sein, dir selbst Trost zu spenden und deinen Körper wieder bewusst wahrzunehmen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wirkungsvoll und gleichzeitig einfach diese Methoden anzuwenden sind. Deshalb möchte ich dir 12 Tipps an die Hand geben, die helfen können, Spannungen zu lösen und dich inmitten der Trauer zu stabilisieren. Du brauchst dafür kein besonderes Wissen – nur deine Hände und die Bereitschaft, dir selbst mit liebevoller Aufmerksamkeit zu begegnen.
1. Die Hand auf das Herz legen
Die einfachste Form der Selbstberührung ist das sanfte Auflegen deiner Hand auf dein Herz. Diese Geste vermittelt dir intuitiv ein Gefühl von Geborgenheit. Wenn du magst, kannst du dabei tief in den Bauch atmen und dir innerlich sagen: „Ich bin hier für mich.“ Spüre die Wärme deiner Hand und wie sie langsam in deine Brust ausstrahlt.
2. Sanftes Klopfen auf die Brust
Das sanfte Klopfen auf die Brust, auch als „Herzklopfen“ bekannt, kann helfen, aufgestaute Emotionen zu lösen und die Energie im Körper wieder in Bewegung zu bringen. Forme eine lockere Faust und klopfe in einem angenehmen Rhythmus auf deinen Brustbereich. Dieses rhythmische Berühren kann dir ein Gefühl von Lösung und Lebendigkeit geben.
3. Die Schultern massieren
Trauer führt oft dazu, dass sich deine Schultern verspannen und du dich innerlich zusammenziehst. Mit kreisenden Bewegungen kannst du deine Schultern sanft massieren, um die Last ein wenig loszulassen. Beginne mit kleinen Bewegungen und spüre, welche Druckstärke dir angenehm ist.
4. Sanfte Streicheleinheiten für die Arme
Wenn du das Gefühl hast, dich selbst nicht mehr richtig spüren zu können, kann es helfen, mit beiden Händen langsam deine Arme zu streichen. Beginne an den Schultern und bewege deine Hände sanft nach unten bis zu den Händen. Dies kann dich erden und dir helfen, dich selbst wieder bewusst wahrzunehmen.
5. Die Stirn sanft halten
Emotionale Belastung kann sich oft in Kopfschmerzen oder einem schweren Gefühl im Kopf äußern. Hier möchte ich dir die ESR-Technik aus der Kinesiologie empfehlen. Sie dient dazu, Stress abzubauen und emotionale Blockaden zu lösen. Dabei legst du eine Hand sanft auf deine Stirn, mit der anderen hältst du deinen Hinterkopf. Spüre die Wärme deiner Hände und stelle dir vor, wie sich der Druck allmählich auflöst.
6. Den Bauch kreisend massieren
Trauer kann sich auch im Bauchraum bemerkbar machen, als Engegefühl oder Unruhe. Mit sanften, kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn kannst du deinem Bauch Zuwendung schenken und ihn beruhigen. Atme dabei tief ein und aus.
7. Die Füße massieren
Gerade in der Trauer kann es sich anfühlen, als hättest du den Boden unter den Füßen verloren. Eine einfache Fußmassage hilft, dich wieder zu erden. Massiere mit kreisenden Bewegungen deine Fußsohlen, drücke sanft deine Zehen oder reibe deine Füße mit beiden Händen.
8. Die Ohren sanft reiben
Unsere Ohren enthalten viele Reflexzonen, die mit verschiedenen Organen und Emotionen verbunden sind. Eine sanfte Ohrmassage kann dich beruhigen und beleben. Reibe deine Ohrläppchen zwischen Daumen und Zeigefinger oder massiere die gesamte Ohrmuschel.
9. Das Gesicht sanft abklopfen
Trauer kann das Gesicht fahl und angespannt wirken lassen. Mit sanften Klopfbewegungen über Stirn, Wangen und Kinn kannst du die Durchblutung anregen und dich energetischer fühlen. Klopfe mit den Fingerspitzen leicht auf deine Gesichtshaut und spüre, wie du wieder in Kontakt mit dir selbst kommst.
10. Die Hände ineinander reiben
Wenn du dich innerlich kalt und leer fühlst, hilft es, deine Hände kräftig aneinander zu reiben, bis sie warm werden. Lege sie dann auf dein Herz, deinen Bauch oder deine Schultern und spüre, wie die Wärme sich ausbreitet.
11. Der Schmetterlingsgriff
Eine beruhigende Methode aus der Traumatherapie ist der „Schmetterlingsgriff“. Dabei legst du die Hände überkreuz auf deine Brust, sodass deine Finger sanft auf deinen Schultern oder dem Oberarm liegen. Dann klopfst du abwechselnd links und rechts leicht mit den Fingerspitzen. Diese Bewegung kann beruhigen und Stabilität vermitteln.
12. Eine sanfte Selbstumarmung
Wenn du dich allein fühlst, können deine eigenen Arme dir Trost schenken. Umarme dich selbst, indem du deine Arme um deinen Oberkörper legst und dich leicht wiegst. Diese Haltung kann ein Gefühl von Sicherheit und Selbstmitgefühl vermitteln.
Schlussgedanken
In Zeiten tiefer Trauer können heilsame Berührungen eine wertvolle Möglichkeit sein, dich selbst zu unterstützen. Sie hilft dir, deinen Körper bewusst wahrzunehmen, Spannungen zu lösen und Trost in der eigenen Berührung zu finden. Egal, welche Technik du wählst – wichtig ist, dass du dir selbst mit Geduld und Liebe begegnest. Deine Hände können eine Brücke zu deinem Inneren sein und dich in schweren Momenten begleiten.
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