Wenn ein lieber Mensch stirbt, ist es oft schwierig, die richtigen Worte zu finden, um seine Anteilnahme auszudrücken. Eine Trauerkarte zu schreiben ist eine gute Möglichkeit, deine Gefühle mitzuteilen und den Trauernden Trost zu spenden und Kondolenz zu bekunden. Hier findest weitere 9 Möglichkeiten, wie du deine Kondolenz bekunden kannst.

Doch was schreibt man auf eine Trauerkarte? Wie findet man die Balance zwischen Anteilnahme, Mitgefühl und Authentizität?

Dieser Leitfaden hilft dir dabei, persönliche und authentische Trauernachrichten zu verfassen, die die Herzen der Empfänger berühren.

 

1. Die Bedeutung, eine persönlichen Trauerkarte zu schreiben

 

Eine Trauerkarte zu schreiben, ist eine Möglichkeit, eine Verbindung zu schaffen, Trost zu spenden und den Hinterbliebenen zu zeigen, dass sie in ihrer Trauer nicht allein sind. Dazu kann eine authentische Nachricht sehr berührend sein und helfen, den Schmerz des Verlusts ein wenig zu lindern. Es zeigt auch, dass du dir Zeit genommen hast, um über die Person und die Situation nachzudenken und dass deine Worte von Herzen kommen.

 

2. Überlegungen bevor du mit dem Schreiben der Trauerkarte beginnst

 

Bevor du mit dem Schreiben der Trauerkarte beginnst, sind einige Vorüberlegungen wichtig:

  • Wer ist der Empfänger? Überlege, wie nahe du der trauernden Person oder der Familie des Verstorbenen stehst. Deine Beziehung bestimmt den Ton und die Tiefe deiner Nachricht.
  • Welche Art von Verlust hat die Person erlitten? Ist es der Verlust eines Elternteils, Partners, Kindes oder eines Freundes? Jeder Verlust ist anders und erfordert unterschiedliche Worte des Mitgefühls.
  • Was weißt du über den Verstorbenen? Wenn du persönliche Erinnerungen oder gemeinsame Erlebnisse hast, kannst du diese einbeziehen, um eine persönliche Note zu setzen.

 

3. Einleitung deiner Nachricht

 

Beginne deine Trauernachricht mit einer einfühlsamen Ansprache, um gleich am Anfang eine Verbindung herzustellen. Hier sind einige Beispiele:

  • „Liebe XXX,“
  • „Liebe Familie XXX,“
  • „Liebste/r XXX,“

Falls du unsicher bist, wie förmlich deine Nachricht sein sollte, orientiere dich an der Beziehung, die du zu der trauernden Person oder Familie hast. Eine eher formelle Begrüßung kann in Situationen angemessen sein, in denen du die Familie des Verstorbenen nicht gut kennst.

 

4. Mitgefühl ausdrücken: Die richtigen Worte finden

 

Der nächste Schritt besteht darin, dein Mitgefühl auf eine ehrliche und authentische Weise auszudrücken. Im Folgenden habe ich dir einige Sätze aufgeschrieben, die du verwenden kannst:

  • „Es tut mir so leid, von deinem Verlust zu hören.“
  • „Meine Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei dir.“
  • „Ich kann mir ein wenig vorstellen, wie schwer dieser Verlust für dich sein muss.“

Versuche, einfache und direkte Worte zu wählen. Es ist nicht nötig, die perfekte Formulierung zu finden – wichtiger ist es, dass deine Worte ehrlich sind und von Herzen kommen. Vermeide Phrasen, die oberflächlich wirken könnten, wie „Er/Sie ist an einem besseren Ort“ oder „Es war Gottes Wille“, da sie nicht bei jedem Trost spenden.

 

5. Persönliche Erinnerungen und Anekdoten teilen

 

Wenn du den Verstorbenen gekannt hast, können persönliche Erinnerungen oder Anekdoten eine besonders warme und tröstende Note hinzufügen. Sie zeigen, dass der Verstorbene auch in deinem Leben Spuren hinterlassen hat. Beispiele dafür sind:

  • „Ich werde nie vergessen, wie XXX immer ein Lächeln auf alle Gesichter gezaubert hat.“
  • „Ich denke so oft an die wunderbaren Momente zurück, die wir zusammen verbracht haben.“
  • „XXX war eine solch liebevolle und großzügige Seele – ich werde ihn/sie immer in guter Erinnerung behalten.“

Erzähl eine kurze Geschichte oder erwähne eine Eigenschaft, die den Verstorbenen besonders auszeichnete. Dies kann den Trauernden helfen, sich an die schönen Zeiten zu erinnern und in ihrer Trauer Trost zu finden.

Dazu empfehle ich folgende Artikel: 

In diesem Artikel erzähle ich eine Anekdote darüber, wie der Tod einer früheren Klassenkameradin die gemeinsamen Erlebnisse und Verbindungen unserer Vergangenheit wieder ins Bewusstsein rückt. 

 

6. Unterstützung anbieten

 

In einer Trauerkarte kannst du auch deine Unterstützung anbieten. Achte darauf, konkrete Hilfe vorzuschlagen, anstatt nur allgemein „Falls du etwas brauchst, lass es mich wissen“ zu schreiben. Überlege, was du tun könntest, um die trauernde Person zu entlasten, und biete es direkt an:

  • „Ich bin hier, wenn du jemanden zum Reden brauchst.“
  • „Falls du Hilfe bei der Organisation brauchst, stehe ich dir zur Seite.“
  • „Ich bringe dir gerne eine Mahlzeit vorbei oder helfe bei Besorgungen.“

Es ist wichtig, dass dein Angebot ehrlich und authentisch ist. Überlege, was du wirklich tun kannst und möchtest, und formuliere dein Angebot entsprechend.

Hierzu empfehle ich den Artikel:

Einfühlsame Wege, wie du einem Trauernden begegnen kannst

 

7. Abschließende Worte

 

Der Schluss deiner Trauerkarte könnte noch einmal Trost und Hoffnung vermitteln, wenn du warme, einfühlsame Worte schreibst, zum Beispiel:

  • „Ich wünsche dir viel Kraft in dieser schweren Zeit.“
  • „In Gedanken bin ich bei dir.“
  • „Ich sende dir all meine Liebe und mein Mitgefühl.“

Ein abschließender Gruß wie „Mit tiefem Mitgefühl“, „In stiller Anteilnahme“ oder „Von Herzen“ kann deiner Nachricht noch eine persönliche Note geben.

 

8. Worte, die du vermeiden solltest

 

Es gibt bestimmte Phrasen, die du vermeiden solltest, da sie oft als unangemessen oder unempfindlich empfunden werden können, siehe Artikel: 19 Sätze, die Trauernde nicht hören wollen

  • „Ich weiß, wie du dich fühlst.“ – Jeder trauert anders, und auch wenn du selbst einen Verlust erlebt hast, ist die Erfahrung jedes Einzelnen einzigartig.
  • „Es war Gottes Wille.“ Solche Aussagen können bei Menschen, die religiöse oder spirituelle Überzeugungen haben, unterschiedlich aufgenommen werden.
  • „Er/Sie ist jetzt an einem besseren Ort.“ – Dies kann als abwertend empfunden werden, da es suggeriert, dass das Leben der Person weniger wert war.

Stattdessen solltest du versuchen, Worte zu finden, die Mitgefühl und Verständnis ausdrücken, ohne zu sehr in Floskeln zu verfallen.

 

9. Die richtige Länge und Formatierung

 

Eine Trauerkarte sollte nicht zu kurz sein, um nicht unpersönlich zu wirken, aber auch nicht zu lang, um den Leser nicht zu überfordern. Ein bis drei Absätze sind in der Regel ausreichend. Halte die Nachricht klar und auf den Punkt, aber lasse genügend Raum für persönliche Gedanken und Gefühle.

 

10. Beispiele für Trauernachrichten

 

Um dir den Einstieg zu erleichtern, findest du hier einige Beispiele für Trauernachrichten, die du anpassen kannst:

Kurze Nachricht:

  • „Liebe Karin, es tut mir so leid, von deinem Verlust zu hören. In dieser schweren Zeit denke ich an dich und sende dir viel Kraft und Liebe. Dein/e XXX.

Nachricht mit einer persönlichen Erinnerung:

  • „Liebe Familie Müller, ich war zutiefst traurig, von dem Verlust von Wolfgang zu erfahren. Er war ein so warmherziger und fröhlicher Mensch, der immer ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen gezaubert hat. Ich denke oft an die schönen Momente, die wir gemeinsam erleben durften, und werde ihn immer in liebevoller Erinnerung behalten. Ich wünsche euch viel Kraft und stehe euch zur Seite. Herzlichst, XXX.“

Längere, unterstützende Nachricht:

  • „Liebe Susanne, ich kann kaum in Worte fassen, wie traurig ich über den Verlust von Michael bin. Er war ein wundervoller Freund und Kollege, und ich werde seine positive Energie und seinen Humor sehr vermissen. Ich erinnere mich an die vielen Abende, die wir zusammen verbracht haben, und wie sehr er uns alle zum Lachen gebracht hat. Wenn du etwas brauchst – sei es jemand zum Reden oder Hilfe bei alltäglichen Dingen –, zögere nicht, mich zu kontaktieren. Ich bin für dich da. In tiefer Anteilnahme, XXX.“

 

11. Besondere Herausforderungen: Was tun bei komplizierten Trauerfällen?

 

Manchmal sind die Umstände des Todes kompliziert, zum Beispiel bei einem plötzlichen Unfall, einem Suizid oder wenn es Konflikte in der Familie gab. In solchen Fällen kann es besonders schwer sein, die richtigen Worte zu finden. Hier sind einige Tipps:

  • Konzentriere dich auf das Mitgefühl und die Unterstützung. Vermeide es, auf die Umstände des Todes einzugehen.
  • Sei ehrlich über deine Unsicherheit. Wenn du nicht weißt, was du sagen sollst, kannst du das auch ausdrücken: „Ich finde kaum die richtigen Worte, aber ich möchte dir sagen, wie sehr ich an dich denke.“
  • Zeige Mitgefühl, aber bleibe zurückhaltend. In solchen Situationen ist es oft besser, weniger Worte zu wählen und den Fokus auf deine Unterstützung zu legen.

 

12. Wenn die richtigen Worte fehlen

 

Manchmal fällt es schwer, überhaupt etwas zu schreiben. Das ist völlig normal. In solchen Fällen kannst du dich auf kurze, ehrliche Worte beschränken. Schreibe einfach, was du wirklich fühlst:

  • „Ich bin tief erschüttert über deinen Verlust und denke an dich.“
  • „Mir fehlen die Worte, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich für dich da bin.“

Selbst eine kurze Nachricht ist besser als gar keine. Deine Ehrlichkeit und deine Bemühungen werden von den Trauernden geschätzt werden.

 

13. Der Umgang mit eigener Unsicherheit

 

Es ist normal, sich unsicher zu fühlen, wenn man eine Trauernachricht verfasst. Viele Menschen haben Angst, die falschen Worte zu wählen oder den Schmerz zu vergrößern. Denke daran, dass es nicht die perfekte Nachricht gibt. Was zählt, ist, dass du von Herzen schreibst und deine aufrichtige Anteilnahme zeigst.

 

14. Weitere Tipps für das Schreiben einer Trauerkarte

 

  • Nutze einfache, klare Sprache. Vermeide komplizierte Ausdrücke oder lange Erklärungen.
  • Schreibe, als würdest du mit der Person sprechen. Stelle dir vor, du würdest der trauernden Person gegenüberstehen, und wähle deine Worte entsprechend.
  • Lass dir Zeit. Es ist in Ordnung, dir Zeit zu nehmen, um die richtigen Worte zu finden. Du musst nicht sofort nach dem Verlust eine Nachricht schreiben.
  • Weitere Schreibtipps findest du bei Märtin, Bestattungshaus.

 

15. Abschluss: Deine Nachricht zählt

 

Letztlich zählt nicht die Länge oder die „Perfektion“ deiner Nachricht, sondern die Tatsache, dass du dich gemeldet hast und dein Mitgefühl gezeigt hast. Deine Worte können den Trauernden Trost spenden und ein Lichtblick in einer dunklen Zeit sein.

Dieser Leitfaden sollte dir helfen, eine persönliche und authentische Trauerkarte zu schreiben, die von Herzen kommen und die Empfänger wirklich erreichen. Wenn du offen und ehrlich schreibst und dabei Mitgefühl und Respekt zeigst, kannst du sicher sein, dass deine Worte einen Unterschied machen werden.

 

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